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Mineralwasser?

Randnotiz

Das Toilettenpapier hier ist grundsätzlich einlagig. Dafür gibt es im Sanitärbereich technische Errungenschaften, von denen man im rückständigen Westen nur träumen kann.

Tor vor dem Heian-jingu

Kyoto und Namba

Heute ging es nach Kyoto, dem historischen Zentrum Japans. Alles voller Shinto-Schreine, buddhistischer Tempel und Touristen. Japanischen, wohlgemerkt.

Da Kyoto erst nach dem Krieg zur Großstadt wurde, spielt im Gegensatz zu Osaka oder Tokio die U-Bahn eine untergeordnete Rolle. Zumindest die Sehenswürdigkeiten erreicht man mit Bussen, in denen man gemäß dem alten japanischen Sprichwort "Wo einer reinpasst, passen auch zehn rein." transportiert wird.

Kaum waren wir am Hian-Schrein, einem Nachbau des Kaiserpalastes von 794 (der im Verhältnis zum bescheidenen Eingangstor allerdings etwas verblasst), gerieten wir in die Vorbereitungen zu einem Konzert, das im Schrein stattfinden sollte. Wir haben uns daraufhin erkundigt, ob es üblich sei, dass Populärmusik-Konzerte in Shinto-Schreinen stattfinden, erhielten aber keine befriedigende Antwort.

Dabei fällt mir ein: Mir soll bitte niemand mehr erzählen, dass das mit dem Englisch früher ja schwierig gewesen sei, die jüngeren Japaner "in der Regel" aber schon Englisch könnten. KEIN WORT WAHR. Wir haben auf offener Straße noch niemanden gefunden, der zu Verständigung oberhalb der Fuchtelebene fähig war. Und selbst das nur mit Mühe. Aber bemüht sind sie alle.
(Abends habe ich gelesen, dass man englische Wörter Silbenweise aussprechen muss, weil das den Schriftzeichen entspricht, mit denen Englisch in der Schule vermittelt wird. Wahrscheinlich wissen die einfach nie wo ein Wort aufhört und das nächste anfängt. Mal sehen, vielleicht klappt's damit.)

unspannender Tempel

Nach dem Schrein waren wir im Kyoto City Zoo. Davon gibt's aber keine Bilder, weil der ziemlich deprimierend war. Eisbären auf 10qm bei 34°C und so weiter. Also wieder raus aus dem Zoo und in die umliegenden Berge, um noch ein paar Tempel zu finden. Die waren aber alle zu oder versteckt oder einfach uninteressant, deshalb sind wir mit schmerzenden Füßen zurück zur Kyoto Station. Inzwischen hatten wir auch den ÖPNV halbwegs verstanden und haben den Busfahrer nicht beim Fahrtantritt genervt - hier bezahlt man beim Aussteigen.

Von Kyoto ging es dann wieder mit dem Shinkansen-Schnellzug zurück nach Shin-Osaka.

Der Kyoto Tower


Inzwischen war es etwa 21.00 Uhr, aber wir hatten von gestern ja noch etwas nachzuholen. Außerdem war nach all den Schreinen und Tempeln wieder das moderne Japan dran. Also sind wir noch nach Namba ins Vergnügungsviertel gefahren, wo wir vor lauter Begeisterung für das ganze Geblinke nicht ans Fotografieren gedacht haben. (Dafür gibt es links noch ein schönes Bild vom Kyoto Tower.)

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